Historisch gesehen, stellt die Landwirtschaft einen wichtigen Pfeiler der costarikanischen Wirtschaft dar und obwohl andere Sektoren, wie die Industrie, der Tourismus und die Softwareentwicklung deutlich an Bedeutung gewonnen haben, arbeitet noch heute jeder siebte "Tico" im landwirtschaftlichen Bereich. Die traditionellen Hauptanbauprodukte sind Kaffee und Bananen, aber auch Kakao, Zuckerrohr und Ananas werden kultiviert. Die drei wichtigsten Exportprodukte sind die Banane, Ananas und an dritter Stelle die Kaffeebohne.
In der liberalen Phase des 19. Jahrhunderts kurbelte die Kaffeeproduktion die Wirtschaft an und die Republik entwickelte sich zum reichsten Land der Region. Die sogenannte „goldene Bohne“ wurde über den Pazifik nach Europa verschifft und brachte sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung in Costa Rica. Die Regierung verteilte kostenlos Pflanzensetzlinge an die Bauern und das bisher auf das Zentraltal beschränkte Anbaugebiet erweiterte sich. Heutzutage werden acht Regionen nach klimatischen Bedingungen, Höhenlage und Bodenbeschaffenheit unterschieden:
- Zentraltal (am Fuße der Vulkane Irazú, Poás und Barva)
- Westen (Kantone San Ramón, Palmares, Naranjo, Grecia, Valverde Vega und Atenas)
- Region Guanacaste (Kantone Hojancha, Nicoya, Santa Cruz und Nandayure in der Provinz Guanacaste; Monteverde und Montes de Oro in Puntarenas)
- drei Zonen in der Provinz Cartago: Tres Ríos, das Turrialbatal und das Orosital
- Region Brunca (Coto Brus und Pérez Zeledón)
- Region Santos (Tarrazú, Dota, León Cortés, Acosta, Aserrí, Desamparados und Corralillo de Cartago)
In diesen Regionen gibt es mehrere Plantagen, die Führungen anbieten. Dort können Sie bei einer leckeren Tasse Kaffee interessante Fakten über die Produktion des Getränks, vom Anbau bis zur Fertigstellung des Produkts, erfahren.
Der Bau einer neuen Eisenbahnstrecke, welche die Anbaugebiete des Kaffees mit dem Atlantik verbinden sollte, brachte durch ein Experiment die Bananenproduktion in Schwung. Entlang der neuen Schienen wurden Bananen angepflanzt, die in den USA zum Verkaufsschlager wurden. Am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Banane zum Exportgut Nummer 1 in Costa Rica. Heutzutage gehört Costa Rica weltweit zu den fünf Nationen, die etwa 70 % des Bananenexports produzieren. Ein Besuch von Bananenplantagen ist in der Provinz Limón und Puerto Viejo de Sarapiquí möglich.
In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann Costa Rica mit dem Export von Ananas. Zu einem wichtigen Produkt für den Außenhandel verwandelt sich die Frucht jedoch erst 1995. Heutzutage gehört sie zu den drei wichtigsten Exportgütern des Landes. In Puerto Viejo de Sarapiquí gibt es eine Plantage, die Bio-Ananas anbietet.